Dienst für Familienleistungen im Austausch
Zusammenarbeit der Familienkassen auf europäischer Ebene
Der Dienst für Familienleistungen hat sich im Juni mit anderen Familienkassen aus dem europäischen Ausland getroffen. Erfahren Sie hier alles über das Treffen und warum, die internationale Zusammenarbeit gerade für Ostbelgien wichtig ist.
Familienleistungen als ein grenzüberschreitendes Thema
Bei der Bearbeitung von Familienleistungen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft gehen viele Fälle über die Landesgrenzen hinaus. Deshalb arbeitet der Dienst für Familienleistungen schon seit 2019 eng mit der deutschen und der luxemburgischen Familienkasse zusammen. Zudem gibt es gute Beziehungen zu den Niederlanden.
Internationales Treffen der Familienkassen in Zaandam
Die Länder-Delegationen der Familienkassen beim Austausch-Treffen in Zaandam am 12. und 13. Juni.
Im Juni nahm das Ministerium an einem internationalen Austausch von Familienkassen in Zaandam in den Niederlanden teil. Dort vertreten waren
- Die Niederlande (Gastgeberin)
- Deutschland
- Luxemburg
- die belgischen Gliedstaaten
- Bulgarien
Bulgarien war bei dem Treffen erstmals als osteuropäisches Land mit einer Delegation vertreten. Neben der Pflege bestehender Kooperationen diente das Treffen auch dazu, offene Fragen der Zusammenarbeit anzusprechen und gemeinsame Lösungen vorzuschlagen.
Neues EU-System zum Austausch von Sozialversicherungsdaten
Ein Thema des Treffens war das neue EU-System EESSI, Electronic Exchange of Social Security Information. Dieses System dient dem sicheren, länderübergreifenden Austausch von Sozialversicherungsdaten innerhalb der EU und mit den Ländern Island, Liechtenstein, Norwegen, der Schweiz und Großbritannien.
Das System geht auf eine EU-Vorschrift für den länderübergreifenden Austausch von Sozialversicherungsdaten zurück. Diese verpflichtet alle Mitgliedsstaaten dazu, über ein Verwaltungssystem zu verfügen, das mit EESSI kompatibel ist und so einen elektronischen Austausch von Sozialversicherungsdaten untereinander ermöglicht. Mit EESSI tauschen seit Juni 2023 rund 3.400 Sozialträger in 32 Ländern Daten miteinander aus.
Beim internationalen Familienkassen-Treffen in Zaandam tauschten sich alle über ihre bisherigen Erfahrungen mit dem neuen EU-System aus. Hierbei wurde ausführlicher über eher selten auftretende System-Fehlermeldungen informiert und wie auf sie reagiert werden soll. Durch den Austausch konnten alle durch das Wissen der anderen dazulernen. Das ist wichtig, um garantieren zu können, dass auftretende Fehler wie zum Beispiel nicht erfolgreich versendete Anträge schnell erkannt und zeitnah behoben werden.
Arbeitswege der unterschiedlichen Behörden im Fokus
Neben dem EU-System EESSI standen beim Treffen auch die grundsätzlichen Arbeitswege in den unterschiedlichen Ländern im Mittelpunkt. Die gastgebenden Niederlande stellten ihre elektronischen Verwaltungsanwendungen vor. Ein solcher Einblick ist für alle Beteiligten vor dem Hintergrund der neuen EU-Vorschriften äußerst interessant.
Vorstellung von Leistungen und Regelwerken
Ein weiteres zentrales Thema waren die Regelwerke und die Familienleistungen selbst der einzelnen Länder. Denn wer die inhaltlichen Leitlinien des anderen kennt, kann im länderübergreifenden Fall von Beginn an besonders zielgerichtet vorgehen.
Mitunter können so auch, dank der geknüpften Kontakte, Verwaltungsprozesse im Vorfeld miteinander abgesprochen und vereinfacht werden. Das hat dann nicht nur Vorteile für die Verwaltung, sondern auch für den Sozialversicherten selbst, der in manche Prozesse so erst gar nicht eingebunden werden muss.
Der Dienst für Familienleistungen kontaktiert den Bürger selbstverständlich weiterhin, wenn die Angelegenheit das erfordert. Vor allem dann, wenn der Dienst Informationen vom Bürger direkt benötigt oder dem Bürger ohne direkte Kontaktaufnahme ein unangemessener zeitlicher Nachteil bei der Bearbeitung seiner Akte entsteht.
Blick nach vorne
Die Familienkassen haben sich darauf verständigt, einmal im Jahr in dieser größeren Runde zusammenzukommen. Die Treffen sollen dazu dienen, bestehende Kooperationen zu bekräftigen und neue zu schaffen, indem zum Beispiel neue Mitgliedsländer einbezogen werden. Ein nächstes Treffen steht im Juni 2024 in Luxemburg an. Diese neuen Treffen ergänzen die kleineren, bereits bestehenden Kooperationen.